Umfrage: Menschen sind unzufrieden mit finanzieller Absicherung fürs Alter
10.09.2024. Viele Menschen (47 Prozent) sind unzufrieden mit ihrer finanziellen Absicherung fürs Alter. Besonders hoch ist die Unzufriedenheit unter Frauen (54 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt eine bundesweit repräsentative Umfrage der Deka, dem Wertpapierhaus der Sparkassen. Drei Viertel der Befragten (72 Prozent) sind besorgt, dass die gesetzliche Rente im Alter nicht ausreicht, und zwei Drittel (63 Prozent) befürchten, ihren Lebensstandard im Alter deutlich reduzieren zu müssen.
Obwohl zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) angeben, privat für den Ruhestand vorzusorgen, verharrt die Menge derer, die hierfür Wertpapiere nutzen, seit Jahren auf einem niedrigen Niveau (2024: 34 Prozent, 2023: 29 Prozent, 2022: 29 Prozent). „Chancenreichere Anlageklassen wie Wertpapiere beteiligen Menschen am Erfolg der Wirtschaft und können so wesentlich zur Sicherung des Lebensstandards im Alter beitragen. Langfristig ertragsreiches Wertpapiersparen stabilisiert auf diese Weise auch das Rentensystem”, sagt Elmar Gaugenrieder, Experte für private Vorsorge und Vermögensaufbau bei der Deka.
Insbesondere Befragte mit einem geringen Einkommen sorgen selten zusätzlich fürs Alter vor. Während 74 Prozent aller Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen zwischen 2.500 und 4.000 Euro angeben, zusätzliche Rücklagen fürs Alter zu bilden, liegt der Anteil der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen geringer als 1.500 Euro bei 38 Prozent. Einkommensschwache Befragte investieren dabei außerdem seltener in Wertpapiere (13 Prozent gegenüber 35 Prozent). „Es ist verständlich, dass einkommensschwache Haushalte bedingt durch ihre geringere Sparfähigkeit seltener mit Wertpapieren fürs Alter vorsorgen. Gleichwohl ist dies besonders besorgniserregend, da einkommensschwache Haushalte das höchste Risiko für Altersarmut aufweisen und Wertpapiersparen bereits mit kleinen Beträgen und im Rahmen vermögenswirksamer Leistungen mit einem Arbeitgeberzuschuss und teilweise sogar staatlich gefördert möglich ist”, sagt Elmar Gaugenrieder.
Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) hält das Thema private Altersvorsorge für zu komplex und widmet sich dem Thema nur widerwillig (56 Prozent). 20 Prozent beziehungsweise 27 Prozent der Befragten geben an, Fonds- oder ETF-Sparpläne nicht zu kennen. Dabei sind Wertpapiersparpläne oft die einzige Möglichkeit für Kundinnen und Kunden mit kleinem Budget, in Wertpapiere zu investieren und langfristig chancenreich Vermögen aufzubauen. Das bloße Wissen um diese Möglichkeiten resultiert jedoch nicht automatisch in einer Nutzung. 29 Prozent beziehungsweise 25 Prozent der Befragten kennen Fonds- oder ETF-Sparpläne zwar, können sich allerdings nicht vorstellen, zu investieren. „Häufig müssen Kundinnen und Kunden erst von der Notwendigkeit eines Vermögensaufbaus überzeugt und an den Kapitalmarkt herangeführt werden“, ergänzt Elmar Gaugenrieder.
Die Befragten sind der Ansicht, dass diese Aufgabe eine Beraterin oder ein Berater wahrnehmen sollte. 61 Prozent der Sparerinnen und Sparer möchten beraten werden und in einem Beratungsgespräch zum Beispiel ihre aktuellen Geldanlagen überprüfen und über ihre finanziellen Ziele und Wünsche sprechen. 37 Prozent haben mindestens einmal in den vergangenen zwei Jahren eine Beratung in Anspruch genommen. „Ein grundlegendes Verständnis von Finanzen ist eine Voraussetzung für ein wirtschaftlich erfolgreiches und selbstbestimmtes Leben. Wer diese Kompetenzen nicht besitzt, dem wird es schwerfallen, selbst fundierte Entscheidungen zu treffen. Hier bietet die Anlageberatung eine qualifizierte, regulierte und für jedermann zugängliche Möglichkeit, sich mit dem Thema der privaten Altersvorsorge auseinanderzusetzen”, sagt Elmar Gaugenrieder.
Über die Umfrage
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag der DekaBank. An der Umfrage im Juli und August 2024 nahmen 4.262 Personen teil. Die Ergebnisse wurden nach Alter, Geschlecht und Bundesland gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung zwischen 18 und 75 Jahren. Fragen zum Thema Altersvorsorge wurden Personen bis 60 Jahren gestellt.
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