Kaum Zuschüsse zur Sanierung von Ferienimmobilie
01.09.2017. Viele Urlauber kommen aus den Sommerferien zurück und manche beschließen, angesichts teurer Unterkünfte, sich endlich selbst eine eigene Ferienimmobilie zuzulegen. Im Prinzip ist das eine gute Idee, so der Verband Privater Bauherren (VPB), denn in Niedrigzinszeiten kann eine Immobilie in guter Lage auf Dauer im Wert steigen. Außerdem bietet sie in der Hochsaison ein sicheres Quartier und lässt sich, sofern sie attraktiv liegt, sogar vermieten.
Lohnt sich eine Bruchteilsimmobilie?
Einzelimmobilien müssen in der Regel selbst verwaltet werden. Das setzt regelmäßige Kontrollen und persönliche Präsenz voraus oder einen professionellen Haussitting-Service, der natürlich einiges kostet. Ist die Wohnung Teil einer Wohnungseigentumsanlage, werden die Käufer Mitglieder der Eigentümergemeinschaft, mit allen Rechten und Pflichten. Dazu gehören auch das Hausgeld, das sie monatlich bezahlen müssen und aus dem die laufende Instandsetzung finanziert wird, sowie eventuelle Umlagen für größere Sanierungsarbeiten. Sehr gut überlegen sollte man sich, ob man Bruchteilseigentum erwirbt. Hier erwirbt man nur einen ideellen Anteil am Grundstückseigentum.
Vorsicht bei älteren Ferienimmobilien
Vorsicht bei älteren Ferienwohnanlagen, warnt der VPB. Sie sind in die Jahre gekommen und müssten dringend modernisiert werden. Auch die Anpassung des energetischen Standards ist meist sinnvoll, denn viele Ferienimmobilien waren ursprünglich nur für den Sommeraufenthalt konzipiert. Sollen sie nun ganzjährig genutzt und vielleicht sogar vermietet werden, wären Dämmung, neue Fenster und eine sparsame Heizungsanlage gut. Werden sie dagegen nicht das ganze Jahr bewohnt, ist die Vollsanierung mit teuren konstruktiven Änderungen an Dach und Fassade aber eventuell keine wirtschaftlich sinnvolle Lösung – zumal, wenn es keinerlei Fördergelder gibt, was bei Wohnungen, die nicht zum dauerhaften Wohnen gedacht sind, oft der Fall ist.
Sanierung von Ferienimmobilien
In solchen Fällen empfiehlt der VPB die Beratung durch einen qualifizierten Energieberater. Er weiß, ob und wo gesetzliche Ausnahmelösungen möglich sind, damit die Besitzer Energie und CO2 sparen können, ohne die Immobilie völlig unwirtschaftlich betreiben zu müssen. In sonnenbeschienenen Ferienlagen kann beispielsweise die Nutzung von Solarenergie sinnvoll sein. Die Sanierung von Ferienimmobilien in wetterexponierten Lagen, bei nicht durchgängiger Nutzung oder wechselnden Mietern muss nach VPB-Erfahrung stets von erfahrenen Energieberatern und Architekten geplant werden, sonst sind teure Schäden vorprogrammiert. Keinesfalls sollten Eigentümer von Ferienimmobilien auf Zuruf Firmen mit komplexen Sanierungen beauftragen. Bauherren sollten neben ihrem Hausverwalter stets auch bautechnisch erfahrene Experten zu Rate ziehen; denn Verwalter sind Wirtschafter, Bautechnik-Experten sind sie in der Regel nicht - bei der Sanierung ist das aber unabdingbar.
Vermeintlich günstige Ferienimmobilie
Damit eine vermeintlich günstige Ferienimmobilie nicht zum teuren Zuschussgeschäft wird, sollten sich Käufer deshalb genau über den baulichen Zustand des Objektes informieren, bevor sie es kaufen. Dabei unterstützt sie in Deutschland das jeweilige VPB-Regionalbüro vor Ort. Die Sachverständigen kontrollieren die Bausubstanz der Wohnung und des übrigen Gebäudes, das ja den Löwenanteil des neuen Besitzes ausmacht. Die unabhängigen Experten erkennen den Zustand, wissen, welche Sanierungsarbeiten demnächst fällig werden und was diese voraussichtlich kosten.
Lohnt sich eine Ferienimmobilie oder nicht
Mit diesem Wissen sollten sich Kaufinteressenten dann beim Verwalter über die finanzielle Lage der Gemeinschaft informieren und nach den in absehbarer Zeit geplanten Sanierungen fragen – und auch danach, ob dafür Sonderumlagen fällig werden. Erst auf der Basis dieser Detailkenntnisse können Kaufinteressenten entscheiden, ob sich der Kauf der Ferienimmobilie lohnt oder nicht.
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