Garantiekosten bei Altersvorsorge erreichen schnell sechsstellige Beträge
27.04.2016. Ein sechsstelliger Eurobetrag – so viel kann Vorsorgesparern aktuell durch die Garantien in Altersvorsorgeprodukten in Kombination mit dem Niedrigzinsumfeld entgehen. Zu diesem Ergebnis kommt die Frankfurt School of Finance & Management in einer Studie mit dem Titel „Garantiekosten in der Altersvorsorge - Entwicklung eines Garantiekostenindexes“. Professor Dr. Olaf Stotz hat die Kosten untersucht, die einem Anleger entstehen, wenn sein langfristiger Sparplan mit einer 100-Prozent-Garantie der eingezahlten Sparbeträge verbunden ist. So hat er hat zum Beispiel errechnet, dass für eine heute 25-jährigen Anlegerin, die bis zu ihrem Renteneintritt mit 67 Jahren jeden Monat 50 Euro in einen Sparplan einzahlt, rund 140.000 Euro für die Kosten einer 100 Prozent Garantie anfallen können. Dies ist mehr als das Fünffache der eingezahlten Beträge.
Ermittlung der Garantiekosten
Die Garantiekosten werden ermittelt, indem zwei Sparpläne miteinander verglichen werden: einerseits ein Sparplan mit 100%-iger Garantie andererseits ein Sparplan ohne jede Garantie. Die Garantiekosten sind dabei die Differenz des mittleren Endvermögens der beiden Sparpläne. Der Vergleich erfolgt ohne Kosten, um nur die Effekte des puren Ansparvorgangs und der unterschiedlichen Allokation der investierten Gelder zu vergleichen. Als Ergebnis werden die Opportunitätskosten einer starren 100% Kapitalgarantie über die zurückliegenden Jahre aufgezeigt. Somit erhalten Garantien erstmalig einen hypothetischen Euro-Wert im Sinne eines greifbaren „Preisschilds“.
Grund für diesen hohen Unterschied sind die durch das Niedrigzinsumfeld stark angestiegenen Garantiekosten und die den Anbietern vorgeschriebene Struktur der Verträge. Die Anbieter müssen diese über Investments in Sicherheitsanlagen wie Staatsanleihen abdecken. Da diese jedoch derzeit sehr wenig Ertrag bringen, ist der Anteil des vom Sparer eingezahlten Kapitals, das für die Sicherung des Geldes aufgewendet werden muss sehr hoch. Der Anteil, der für den Kapitalzuwachs – also etwa für Investitionen in Aktien – zur Verfügung steht hingegen sehr gering.
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